«Wir helfen Immobilienverwaltungen, ihre Objekte attraktiver darzustellen.»

Federico Leis, Co-Founder bei Backbone Photo

Was reizt dich an der virtuellen Welt, wie zum Beispiel an virtuellen 360° Touren, am meisten?

Ich bin ein Enthusiast für Fotografie und Technologie. Die Mischung machts aus. Eine Technologie, die es erlaubt, Eindrücke schön darzustellen und eine Immobilie immersiv zu besichtigen, finde ich einfach super spannend.

Wie kam es zu deinem Enthusiasmus für Fotografie? Und zur Gründung von Backbone Photo?

Es ist «une passion». Meine Partner und ich sind keine professionellen Fotografen. Wir teilen dieselbe Leidenschaft für Fotografie. Einer der Founder war bereits vor der Gründung von Backbone Photo in der Immobilienbranche tätig. Uns wurde bewusst, dass im Bereich der Immobilienfotografie Ineffizienz herrschte und es viel Potenzial für neue Leistungsangebote gab. So sind wir zu unserem One-Stop-Shop für Immobilienfotos gekommen. Wir helfen Immobilienverwaltungen, ihre Objekte attraktiver darzustellen.

Fotografie ist für uns «une passion».

Ihr hilft Immobilienverwaltungen, ihre Objekte attraktiver darzustellen. Wie funktioniert denn das Konzept eures Fotoservices?

Unser Leistungsversprechen dem Kunden gegenüber ist, dass er in einer Minute ein Shooting für seine Immobilie online bestellen kann. Die Bilder erhält er dann, 48 Stunden nach der Aufnahme, fertig bearbeitet. Wir kümmern uns um alles zwischen der Bestellung und der Lieferung des Bildmaterials. Die Fotos werden von lokalen Fotografen vor Ort gemacht, die wir sorgfältig selektieren und prüfen. Wir arbeiten mit den talentiertesten Fotografen der Schweiz zusammen, von denen wir qualitativ überzeugt sind. Die Bearbeitung des Rohmaterials wird dann bei uns zentralisiert.

Ihr agiert also als Bindeglied zwischen der genutzten Technologie und euren Kunden aus der Immobilienbranche. Richtig?

Genau. Wir bringen unsere Kunden zur richtigen Technologie. Es gibt eine Vielfalt an Lösungen, die mehr oder weniger gut und fortgeschritten sind und wir bemühen uns, unseren Kunden die besten Technologien mit einem hohen Service-Niveau zur Verfügung zu stellen.

Wir bringen unsere Kunden zur richtigen Technologie.

Ihr organisiert und setzt die 360° virtuelle Touren mit der Matterport-Technologie um. Wieso?

Die Idee ist es, ein attraktives Leistungsangebot für unsere Kunden zu suchen. Als Technologie-Enthusiasten schauen wir uns immer alle Technologien, die es aktuell auf dem Markt gibt, genau an und testen verschiedene Lösungen. Es gibt eine Vielfalt von diversen Technologieanbieter und die Entwicklung der Technologie läuft rasend schnell. Wir arbeiten mit Matterport, da wir glauben, dass sie aktuell die höchste qualitative Lösung ist, die der Markt bietet. Davon profitieren unsere Kunden.

Wieso und von was genau profitieren die Backbone Photo-Kunden?

Es ist ein Vorteil für unsere Kunden, dass wir immer genau über den aktuellen Stand der Technologien Bescheid wissen. Dazu kommt der Service. Durch unsere Leistungen ist der Organisationsaufwand für unsere Kunden viel geringer, die sich somit auf Ihr Kerngeschäft fokussieren können. Wir bieten ihnen den Service bis hin zum fertigen Bildmaterial, welcher ihnen die Technologieunternehmen nicht anbieten können.

Solche Technologien geben der Immobilienvermarktung nochmals eine neue Dimension. Inwiefern könnt ihr damit den Vermarktern helfen, positive Emotionen beim potentiellen Mieter/Käufer zu wecken?

Da gibt es unzählig viele verschiedene Meinungen. Ich bin kein professioneller Immobilienvermarkter, aber es ist bestimmt ein Bereich, in dem der «Wow-Effekt» eine wichtige Rolle spielt. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, diesen Effekt zu schaffen. Dabei hat jeder seine eigene Strategie. Dabei verlassen wir uns voll und ganz auf die professionellen Immobilienvermarkter. Wir helfen ihnen dabei, indem wir eine möglichst grosse Leistungspalette mit Spitzentechnologie, effizienten Prozessen und attraktiven Preise anbieten, mit der Bilder und Videomaterial produziert werden können. Der «Wow-Effekt» beim Mieter oder Käufer kann so mit den unterschiedlichsten Methoden ausgelösst werden. Die Immobilienunternehmen wählen die Leistung, die ihrer Strategie am besten entspricht. Backbone Photo bietet die Technologien und Umsetzungsmöglichkeiten.

Was glaubst du persönlich braucht es, dass ein Mieter oder Käufer emotional angesprochen wird?

Ich glaube eine virtuelle Tour löst Emotionen aus, aber für die ganze Überzeugung braucht es den Transport von Informationen – nicht nur in Form von Eindrücken. Viele Immobilienunternehmungen bieten vielleicht gerade deshalb auch eine Live-Videokonferenz an. Ein virtueller Rundgang in Kombination mit einer Videokonferenz erlaubt es, sehr nahe an eine tatsächliche Besichtigung heranzukommen. Wichtige Informationen werden im Gespräch übergeben. Der Kunde wird besser Verstanden und der Immobilienvermarkter kann so effizienter auf die Bedürfnisse des Mieters oder Käufers eingehen.

Ich glaube eine virtuelle Tour löst Emotionen aus, aber für die ganze Überzeugung braucht es den Transport von Informationen – nicht nur in Form von Eindrücken.

Wie stellst du dir die denn die Koexistenz der persönlichen Besichtigung und der virtuellen Tour vor?

Koexistenz triffts. Ich glaube nicht, dass es keine persönlichen Besichtigungen mehr geben wird. Aber vielleicht wirkt die virtuelle Tour wie ein Filter, bevor die persönliche Besichtigung stattfindet. Die Interessenten, die nicht genügend Interessen haben, haben die Immobilie ja bereits virtuell gesehen und brauchen keine persönliche Besichtigung mehr.

Es gibt einen deutlichen Aufwärtstrend in der Nutzung von virtuellen Besichtigungen. Wieso glaubst du, dass die virtuellen Touren zunehmen werden?

Ich glaube dieser Aufschwung ist insbesondere der momentanen Situation rund um die Covid-19-Pandemie zu verdanken. Während der Krise wurde und wird alles was mit Technologie und Digitalisierung zusammenhängt, beschleunigt. Auch in der Immobilienbranche. Deshalb gab es in den letzten Monaten einen grossen Aufschwung im Bereich der virtuellen Besichtigungen. Aber ich glaube, es ist nur eine Beschleunigung eines bestehenden Trends, der auch ohne Sanitärkrise vorliegt.

Was ist aus deiner Sicht der häufigste Fehler, wenn du Immobilienfotos anschaust?

Die Einrahmung und der richtige Blickwinkel werden oft vernachlässigt. Dafür braucht’s ein gutes, wenn nicht professionelles Auge. Ausserdem fällt mir häufig auf, dass die Bilder nicht im HDR-Modus produziert wurden. Die Fotos vom Smartphone werden dem Lichteinfall nicht gerecht. In Immobilieninseraten sehe ich oft Fotos, auf denen völliges Chaos herrscht und die Sauberkeit vernachlässigt wurde. Das löst bei mir definitiv keinen “Wow-Effekt” aus.

Wir haben Umfragen gemacht bei den Interessenten. Die Resultate haben gezeigt, dass Bilder elementar sind bei einem Inserat. Insbesondere antworteten die Interessenten, dass ihnen Bilder von der Küche und dem Bad am wichtigsten sind. Was sind deine Erfahrungen?

Ich glaube, ein einziges, qualitatives Foto reicht, um den «Wow-Effekt» zu generieren. Versetzt du den Interessenten in diesen Zustand, hast du den Verkauf halbwegs schon geschafft. Wenn man es schafft, mit einem Bild den Kunden zu überzeugen, dann spielt es keine Rolle, welcher Raum fotografiert wurde.

Vielen Dank, Federico, für das spannende Gespräch und alles Gute weiterhin.