Wohnen auf reduzierter Fläche im Tiny House

Trendscouts haben schon vor einigen Jahren die Mode der sogenannten Tiny Houses am Wohnungsmarkt in Europa ausgemacht. Und tatsächlich haben sie den Durchbruch als Privathäuser, Geschäftsaussenstellen und Ferienunterkünfte geschafft.

Die Geburt des Tiny House

Sogenannte Tiny Houses sind keine neuen Erfindungen. Bereits in den 1920er Jahren fanden Tüftler in den USA gefallen daran, die Mobilität und das Wohnen zu verbinden, sowie ein Modell gegen die Wohnungsnot und Preissituation in den Grossstädten zu finden. Viele Menschen, die sich das Leben in der Grossstadt nicht mehr leisten konnten, suchten nach einer bezahlbaren Alternative. Daraus entwickelte sich die Idee, statt in einer teuren Stadtwohnung in einem ausgebauten Container, Bus oder einem “Motorhome” zu wohnen. Aus diesem Gedanken entwickelte sich nach und nach ein Minimalismus-Trend, der heute auch bei uns angekommen ist.

Wohnen im Mini-Haus

Hast du gewusst, dass der Wasserverbrauch je Spülung mit herkömmlichem Spülkasten ganze 9 Liter Wasser verbraucht? Die Komposttoilette im Tiny House hingegen kein Wasser benötigt? Insbesondere der Trend zum nachhaltigen Wohnen beschleunigt den Sinneswandel der Bevölkerung. Der Gedanke umweltschonend und nachhaltig zu leben, bewegt viele Menschen dazu, in ein Tiny House zu ziehen. Gründe wie die tiefen Bau- und Grundstückskosten, die geringen Unterhaltskosten, die Mobilität und Flexibilität spielen bei diesem Entscheid jeweils ebenfalls mit. Ganz nach dem Prinzip “Weniger ist mehr”.

Klein aber mein – Der Traum vom eigenen Tiny House

In gut einem Drittel aller Privathaushalte in der Schweiz lebt nur eine Einzelperson und zwar auf durchschnittlich knapp 80 Quadratmeter (Bundesamt für Statistik). Doch der Minimalismus-Trend bricht auch in der Schweiz durch. Innovative Baukonzepte und -anleitungen ermöglichen es dir heute, dein eigenes Mini-Haus zu schaffen. Selbstverständlich gibt es aber auch verschiedene Anbieter, wie z.B. Casaplaner, die dir beim Bau eines Tiny Houses nach deinen Vorstellungen behilflich sind. Und falls du vor dem Bau deines eigenen Mini-Hauses zuerst testen möchtest, wie es sich anfühlt, auf nur 15-45 Quadratmeter zu leben, gibt es heute zahlreiche Anbieter, die Urlaub im Tiny House anbieten. Zum Beispiel im Tiny House in der Nähe es Oslofjordes in Norwegen, im WonderINN im ruhigen Naturschutzgebiet Nordre Øyeren oder im Mini-Haus Colm in Dublin.

Ein mobiles Mini-Haus ist bewegliches Vermögen

Dein Test war erfolgreich und du möchtest dein eigenes Tiny House konstruieren? Aufgepasst! Nicht nur beim komplexen Bau des Mini-Hauses ist Vorsicht geboten. Du solltest dir ebenfalls über die Finanzierung des mobilen Eigenheims Gedanken machen. Üblicherweise geben Banken keine Hypothek für ein mobiles Tiny House, da es durch ihre Mobilität als Fahrnis und nicht als Liegenschaft gilt und somit unter beweglichem Vermögen abgehandelt wird. Ausserdem solltest du dir bewusst sein, dass ein Tiny House nicht überall abgestellt werden darf. Dafür braucht es entweder einen vertraglich geregelten Stellplatz oder gar eine Baubewilligung.

Weitere spannende Informationen rund um die Tiny House-Szene in der Schweiz bietet dir der Verein Kleinwohnformen Schweiz.