Einrichten nach Feng Shui für Anfänger

 Anaïs Frisano, 11. August 2022

Feng Shui verspricht mehr Harmonie und Zufriedenheit für das Haus und die Menschen, die darin wohnen. Doch was steckt dahinter und wie einfach lässt sich dieses Wissen umsetzen? Eine Anleitung für Anfänger.

Feng Shui für Beginner

Was ist Feng Shui?

Stell dir zwei unterschiedliche Wohnungen vor. Beide sind schön eingerichtet, geräumig und von Sonnenlicht durchflutet. Du kannst es dir nicht erklären, aber die eine Wohnung fühlt sich wie ein Zuhause an, in dem du gerne Zeit verbringst. Die zweite Wohnung hingegen fühlt sich einfach nicht gemütlich an, obwohl auf den ersten Blick alles zu stimmen scheint. Laut Feng Shui ist es gut möglich, dass die erste Wohnung intuitiv die Gesetze dieser Lehre umgesetzt hat, während bei der Zweiten einige kleine Änderungen nötig wären.

Feng Shui ist eine Harmonielehre mit Wurzeln im alten China. Laut dieser besteht unser Umfeld aus verschiedenen Energien. Diese sind nicht greifbar, stehen aber in ständiger Wechselwirkung zueinander und sind immer in Bewegung. So hat jedes Lebewesen, Objekt oder auch Möbel seine eigene Lebensenergie, genannt Qi (auch “Chi”). Ziel der Feng Shui Einrichtung ist es, diese Energien richtig zu verteilen und ungestört durch deine Räume zu lenken.

So wirkt Feng Shui bei der Einrichtung

Feng Shui ist kein bestimmter Einrichtungsstil, sondern eher eine Richtlinie, nach der du deine Wohnbereiche und Möbel anordnen solltest. Sind deine Möbel im Sinne des Qi ausgerichtet, können gemäss Feng Shui Wohlstand, Harmonie und Glück in deinem Haus Einzug halten. Aber auch zum Beispiel mehr Konzentration in deinem Home Office, einen tieferen Schlaf oder verbesserte Kommunikation in Aufenthaltsräumen, soll durch die Berücksichtigung von Feng Shui ermöglicht werden.

Das Bagua – der Lageplan für deinen Grundriss

Das Bagua ist in neun energetische Zonen unterteilt

Es gibt einen regelrechten Feng Shui Kompass – das Bagua. Mit diesem wird dein Wohnraum in neun Zonen unterteilt. Jede dieser Zonen steht für einen bestimmtes Energiefeld in deinem Leben. Zusätzlich werden den einzelnen Zonen aktivierende Farben, eine Himmelsrichtung und ein Element zugeteilt.

Du kannst das Bagua wie ein Raster über deinen Grundriss legen und herausfinden, wo die einzelnen Zonen in deiner Wohnung liegen. So erkennst du, wo du zum Beispiel dein Homeoffice am besten platzierst oder welcher Raum sich als Schlafzimmer eignet. Wenn du dich dabei am Bagua orientierst, kannst du die jeweilige Energie dieser Zonen verstärken.

Einfache Umsetzungstipps für die Einrichtung

Klingt kompliziert? Muss es nicht sein. Vieles aus der Feng Shui Lehre machen wir unterbewusst schon richtig. So würden viele ihr Bett intuitiv nicht direkt gegenüber einer Türe platzieren. Zudem lässt sich Feng Shui mit deinen Scandi Möbeln genauso gut wie mit der Mid-Century Einrichtung umsetzen!

Mit diesen Erste-Hilfe-Tipps kannst du im Handumdrehen deinen Qi Fluss verbessern.

Spiegel und Feng Shui

Spiegel leiten laut Feng Shui Energie besonders gut

Der Klassiker unter den Feng Shui Regeln: bloss keine Spiegel im Schlafzimmer oder gegenüber der Haustür! Aber warum?

Die gute Nachricht zuerst: Du darfst in deinem Schlafzimmer und auch im Flur einen Spiegel aufhängen. Wichtig ist laut Feng Shui, was sich spiegelt. So leitet ein Spiegel gegenüber der Tür das Qi, also die Lebensenergie, die man im Haus behalten will, direkt wieder nach draussen. Wenn sich im Schlafzimmer hingegen das Bett spiegelt, verdoppelt sich praktisch die Energie des Bettes, was zu Schlafstörungen führen kann.

Pflanzen und Energien

Trockenblumen sollten besser vermieden werden

Alles, was lebt, besitzt Qi und beeinflusst das Raumklima somit positiv. Im Gegensatz dazu wirken tote Pflanzen negativ auf den Energiefluss. Deshalb solltest du deine Pflanzen gut pflegen, vertrocknete Blätter entfernen und bei Blumensträussen nicht zum bitteren Ende mit dem Entsorgen warten. Nach der Feng Shui Lehre sind übrigens getrocknete Blumen oder Kränze im Haus nicht besonders gerne gesehen. Dann lieber noch auf Kunstpflanzen ausweichen.

Türen und Durchgänge für das Qi

Im Feng Shui wird alles unternommen, damit das Qi ungehindert fliessen kann. So sollte sich jede Tür problemlos öffnen oder schliessen lassen. Klingt logisch, aber wer hat nicht auch schon den Staubsauger hinter eine Tür gepackt? Flure und Durchgänge sollten unbedingt hell, freundlich und barrierefrei gestaltet werden. Während also Türen für das Qi gerne offen gehalten werden, sind Eingangs- und Badezimmertür von dieser Regel befreit.

Extratipp: Der Klodeckel sollte nach Gebrauch immer geschlossen werden! Wasser leitet das Qi besonders gut – und bei offener Toilette somit auch direkt wieder aus dem Haus hinaus. 😉

Natürlich lässt sich nicht jeder Grundriss oder jede Lebenssituation immer perfekt mit Feng Shui vereinen. Gerade kleine Wohnungen bieten nicht besonders viel Spielraum. Du musst auch nicht jede einzelne Regel befolgen, um dein Qi zu optimieren. Kleine Anpassungen können schon helfen dein Zuhause zu harmonisieren. Viel Spass beim Ausprobieren!